Elektrowinde

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Innovation aus Tradition

 

Die Deutsche Alpensegelflugschule ist seit ihrem Bestehen für Pionierleistungen bekannt.

Ein Beispiel hierfür ist neben dem Flugzeugschlepp mit Motorseglern und den Elektrofahrzeugen für die Flugzeugrückholung die weltweit erste Viertrommel-Elektrowinde.

Entworfen, konstruiert und gebaut wurde die Winde von Rüdiger Ettelbrück, der unter tatkräftiger Mithilfe von Paul Möller die Winde in der Werkstatt der DASSU auch montiert hat.

Die Konstruktions- und Entwicklungszeit betrug ca. 1 Jahr, die Montagezeit ca. 6 Monate (alles in der Freizeit und nach Feierabend).

Im Oktober 1995 wurden die ersten Testläufe und Probestarts durchgeführt, seither ist die Winde erfolgreich in Betrieb und hat bis zum Saisonende 2017 ca. 272.000 Starts absolviert.

Der Windenstart ist in Deutschland nach wie vor die gebräuchlichste Methode um ein Segelflugzeug in die Luft zu bekommen, die DASSU wendete das Windenstartverfahren bereits seit 1954 erfolgreich an. Mit dem deutlichen Anstieg der Startzahlen in Unterwössen konnte die Kapazität einer herkömmlichen Doppeltrommelwinde jedoch nicht mehr schritthalten. Es kam immer häufiger zu Engpässen, die nur durch den Einsatz von zwei parallel aufgebauten Winden behoben werden konnten. Aus den Erfahrungen mit dem Einsatz von zwei Doppeltrommelwinden mit Verbrennungsmotoren und den sich daraus ergebenden Problemen bezüglich Betriebslärm, Abgasen, Wartungs- und Betriebskosten, ergab sich die Idealvorstellung einer stationär aufgebauten Viertrommel-Elektrowinde.

Betreffs der Betriebskosten liegen nach langer Erfahrung verlässliche Zahlen vor. Der Kraftstoffverbrauch für einen Schlepp mit der Dieselwinde liegt bei ca. 0,5 l Diesel. Der Energiebedarf für einen Elektrowindenstart liegt im Durchschnitt bei  1 kWh.

Die Unterhaltskosten liegen unter den Erwartungen. Verschleißteile sind im Wesentlichen die Bremsbeläge der Ausziehbremse sowie die Potentiometer für die Einstellungen von Drehzahl und Moment. Lediglich der Frequenzumrichter mußte in 23 Jahren Betrieb zwei Mal gewechselt werden.  

Der Seilverschleiß und die Anzahl der Seilrisse hat sich im Vergleich zu den Dieselwinden auf 25% reduziert.

Ab der Saison 2003 wurden erstmals Kunststoffseile anstelle der bisher üblichen Stahlseile eingesetzt. Die Vorteile der Kunststoffseile sind überzeugend:

Größere Schlepphöhe (ca. 10%). Weniger Energie für das Zurückschleppen.

Bessere Beschleunigung (geringere Masse).

Einfaches Spleissen, geringere Stillstandszeiten nach Seilriss.

Wesentlich leichtere Handhabung beim Auflegen (Gewicht)